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Der christliche Glaube und die Wissenschaft

Alexi Gerasimov · 
01.11.2015

Aus einem ganz anderen Kulturkreis kommend zeigt der georgische Professor der Physik Alexi Gerasimov die Unfähigkeit der Wissenschaft, zeitlose Wahrheiten zu formulieren: Ihre Thesen basieren auf Annahmen, die durch neue Erkenntnisse immer wieder revidiert werden müssen. Den Vortrag hielt der im materialistischen Kommunismus aufgewachsene und später zum Christentum konvertierte Wissenschaftler beim deutsch-georgischen Symposium im Kloster Scheyern im November 2015

In der christlichen Welt entwickelte sich die Wissenschaft im Schoß der Kirche, wo den Lehrlingen neben der Theologie die dem Zeitalter entsprechenden naturwissenschaftlichen Kenntnisse vermittelt wurden. Es ist wohl bekannt, dass viele fundamentale Entdeckungen gerade von Gottesdienern gemacht wurden. Als Beispiel hätte  Nicolaus Copernicus – Autor des heliozentrischen Systems – sowie Gregor Mendel – Vater der Genetik – gereicht. Als Ergebnis eines ausgesprochen schnellen Fortschritts der naturwissenschaftlichen Errungenschaften überschritt der wissenschaftliche Einfluss die Entwicklungsgrenzen der Technik und Technologien und wurde somit zur wichtigsten sozial-humanitären Institution, die alle Gebiete des gesellschaftlichen Lebens und der Kultur wesentlich beeinflusste und heute noch beeinflusst. Doch die Erfolge der Naturwissenschaften kamen hauptsächlich im steigenden materiellen Komfort der Menschen zum Ausdruck, was durch die dafür interessierten politischen Kreise, die über Massenmedien verfügten und heute noch verfügen, die gesellschaftliche Meinung bewirkt hat und leider die Meinung bekräftigte, dass die Wissenschaft auf dem Weg zur Wahrheit und zum Glück alles bewältigen kann und deswegen „in der Hypothese von der Existenz Gottes keine Notwendigkeit mehr bestehe“. Es kam zu einer paradoxen Situation, weil gleichzeitig fast alle prominenten Wissenschaftler wie Copernicus, Galilei, Newton, Pascal, Mendel, Darwin, Pasteur, Thompson, Mendeleev, Einstein, Pavlov, Plank usw., die einen großen Beitrag für die Wissenschaft geleistet haben, tief gläubige Menschen waren! Darwin hielt eine spontane, d.h. durch die Wechselwirkung der Atome bedingte Entstehung des Lebens für Nonsens: „Wenn man versucht, die Entstehung des Lebens auf der Erde nur durch einen Zufall zu erklären, dann ist es dasselbe, als wenn man die Entstehung des Lexikons einer in der Druckerei vorgegangenen Explosion zuschreiben würde.“ Allerdings wurde seine Behauptung, dass starke Organismen überleben, wobei die schwachen vernichtet werden, von Evolutionisten für ihre eigenen Ziele verwendet. Zum Beispiel betrachtete der britische Gouverneur von Indien die Hinrichtung von 3 Millionen indischer Rebellen als völlig normal, weil sich Briten als stärker erwiesen. Auch vor wenigen Jahren wurde ein Buch in der englischen Sprache herausgegeben: „Das religiöse Wesen der modernen Wissenschaftler“. Die Autoren des Buches sind Nobelpreisträger. Sie haben an 133 prominenteste Wissenschaftler eine Frage gestellt: „Ob die christliche Religion der Wissenschaft widerspricht und ob sie solche Wissenschaftler kennen, die diesen Widerspruch empfinden?“ 116 davon haben geantwortet, dass es da keinen Widerspruch gibt und dass sie keine solchen Wissenschaftler kennen. 17 haben sich geweigert zu antworten. Doch die unter dem Einfluss bestimmter Kreise stehenden Massenmedien bemühen sich, die Kluft zwischen Religion und Wissenschaft immer weiter zu vertiefen. Dies geschieht deswegen, weil die Moral eines Gläubigen sich von der Moral eines Ungläubigen radikal unterscheidet und die Lenkung des Letzteren viel leichter ist, da der Gottesglaube Stützsäule und Regel für die Moral ist. „Es ist zweifellos, dass die ganze Moralität des Menschen von der Lösung der Frage abhängt, ob die Seele unsterblich ist“ (B. Pascal). Der jüdische Gelehrte Josef Klausner schrieb: „Alle sind sich dessen einig, dass die von Christus gepredigte Moral so rein und erhaben war, … dass sie moralische Prinzipien und Maximen der größten Weisen der alten Zeiten in den Schatten stellt.“ Die Bergpredigt von Christus gilt als wichtigste Morallehre für die Menschheit, die je von einem Menschen hervorgebracht wurde. Einer der ausschlaggebenden Begriffe der modernen Zeit ,„Gleichheit der Rechte“, ist Ergebnis der christlichen Lehre. Der nicht christliche Historiker Bill Durant schrieb über Christus, er lebe und kämpfe unermüdlich für die „gleichen Rechte“. Und sein Ausdruck „Wenn jemand will der Erste sein, der soll der Letzte sein vor allen und aller Knecht.“ (Markus 9. 35) ist der Höhepunkt der politischen Weisheit und des gesunden Menschenverstands. Einer der Gründerväter der USA, Thomas Jefferson, hat in die Unabhängigkeitserklärung der USA die christliche Idee von „gleichen Rechten“ eingetragen. Da heißt es: „Wir halten diese Wahrheiten für ausgemacht, dass alle Menschen gleich erschaffen worden, dass sie von ihrem Schöpfer mit gewissen unveräußerlichen Rechten begabt worden…“. Davon ausgehend wird klar, dass die Wechselwirkungen von Glauben und Wissenschaft nicht nur philosophische und Erkenntnisaspekte beinhalten, sondern eine große sozial-politische Bedeutung für moderne Gesellschaft haben. Deswegen werde ich heute in meinem Vortrag zu beweisen versuchen, dass der christliche Glaube und die Wissenschaft in keinem Gegensatz zueinander stehen und den Ausdruck von unserem Patriarchen zitieren, der sagt: „Die Kirche soll engen Kontakt mit der Wissenschaft haben und jene lebenswichtigen oder, wenn man so sagen darf, schicksalsbestimmenden Probleme, die die Welt bewegen, dürfen außerhalb des Blickwinkes der Kirche nicht bleiben.“ (Patriarch Ilai II, Weihnachtsbotschaft, 2003). Ich bemühe mich, dies zu beweisen, indem ich die Modellgebundenheit, Entwicklungsvermögen, sowie Unvollkommenheit der Wissenschaft zeige, weswegen sie auch weit weg von der Wahrheit steht und deswegen das biblische Wissen nicht entsprechend empfinden kann, doch sich allmählich dem Letzteren nähert. An dieser Stelle möchte ich betonen, dass mein kritisches Herangehen an die Wissenschaft nicht auf die Herabwürdigung ihrer Bedeutung für die Entwicklung der Menschheit gerichtet ist. Auf gar keinen Fall! Im Gegenteil. Ich bin der Meinung, dass die Wissenschaft mit der Theologie zusammen diesen Prozess bestimmt! Heute feiert die Wissenschaft große Erfolge! Als Beweis lässt sich eine solche Errungenschaft wie Handys anführen! Die Zukunft lässt auf fantastische Ergebnisse hoffen!

Die Wahrheit wird im modernen philosophischen Lexikon folgenderweise erläutert: „Wahrheit – die Übereinstimmung des menschlichen Wissens mit der Wirklichkeit, die Entsprechung der menschlichen Meinung dem Objekt… Die Wahrheit bestimmt das Maß der Gleichheit zwischen dem menschlichen Wissen und der Wirklichkeit. Die Relativität der Wahrheit ist ihr natürliches Merkmal und bietet nur begrenztes Wissen über das Objekt an. Gleichzeitig weist sie auf die Begrenztheit der menschlichen Möglichkeiten, sowie ihre Abänderbarkeit hin.“ (das moderne philosophische Lexikon, 1998). Hierbei möchte ich erwähnen, dass den Theologen alles viel früher bekannt war: „Die Weisheit dieser Welt lässt uns nicht begreifen, was über sie steht. Ist es denn nicht klar, wie nützlich es ist, die Lehre vom Heiligen Geiste zu empfangen? Eine solche Lehre ist simpel und klar (Heiliger Johannes Chrisosthomus). „Der Glauben ist das, was der Mensch beweislos, durch Intuition hinnimmt, und dies ist simpler und leichter als die logische Erfassung der komplizierten Prozesse“. (Akademiker Iveri Prangishvili). Somit „besagt die Kirche und die christliche Doktrin, dass es unmöglich ist, den Menschen und seine Umwelt nur durch menschlichen Verstand und Logik zu begreifen. Darüber hinaus müsste man über Intuition und Inspiration verfügen, die als Gottes Segen gegeben werden und nur mit dem Glauben zu tun haben.“ (Akademiker Iveri Prangishvili). Ich möchte betonen, dass der Begriff der wissenschaftlichen Wahrheit wegen ihrer Relativität uns in diesem Vortrag nicht passt, weil wir mit der Wahrheit die Wirklichkeit meinen, die vom Stand der wissenschaftlichen Entwicklung nicht abhängig ist. Nach unserer Verständnis umfasst die Wirklichkeit alles Existierende (vom Gott Geschaffene) Materielle oder Nichtmaterielle (schon Bestimmte oder noch zu Bestimmende), einschließlich aller Zusammenhänge, Gegenwirkungen und festgelegten Veränderungen. Die Wirklichkeit ist alles, was miteinander in Verbindung steht. Dies ist ein einheitlicher Körper und die Veränderung eines Teils auf unterschiedliche Weise oder zu verschiedenem Maß beeinflusst alles andere.

   Nun betrachten wir, in wie weit genau und adäquat es der Wissenschaft gelingt, die Wirklichkeit zu beschreiben und ihr Wesen zu begreifen. Wenn wir Physikprofessoren den ersten praktischen Unterricht mit unseren Studenten haben, bringen wir ihnen bei, dass es unmöglich ist, mit absoluter Genauigkeit etwas zu messen und dass die Möglichkeit nur darin besteht, etwas mit einem gewissen Abweichungsgrad zu messen, der für die gegebene Aufgabe akzeptabel ist. “Für das Bestehen der Wissenschaft ist es notwendig, unter denselben Bedingungen dieselben Ergebnisse erreichen zu können. Jedoch tatsächlich ist das nicht der Fall.“ (Richard Feynman, Nobelpreisträger). Dies bedeutet allerdings nicht, dass die experimentellen Ergebnisse falsch sind, sondern dass sie nur in bestimmten Rahmen stimmen. Das heißt, dass die Genauigkeit der Wissenschaft relativ ist und dass es keine grundsätzliche Möglichkeit besteht, etwas genau zu bestimmen oder zu definieren!

 Und nun über die Relevanz von Wissenschaft und Wirklichkeit. Die Meinung über die Wahrheit der wissenschaftlichen Kenntnisse gründet auf der weit verbreiteten Ansicht, dass sie durch Experimente und Logik gewonnen wurden, wogegen das Göttliche Wissen auf Dogmen (Dogma – eine beweislos angenommene Behauptung) basiert. Diese Meinung ist mindestens nicht korrekt, weil wissenschaftliche Erklärungen, Theorien und Hypothesen auf den durch gegenseitige Abstimmung angenommenen grundsätzlichen Behauptungen, praktisch auf Dogmen, gründen, doch Wissenschaftler bezeichnen sie als Paradigmen, Axiome, Prinzipien, Postulate und Regeln! Physik, die die Grundlage für alle Naturwissenschaften bildet und andere Wissensbereiche stark beeinflusst, benutzt Basisbegriffe, die keine eindeutige Definition haben. Zum Beispiel, die Zeit. „Zeit drückt die Reihenfolge der einander abwechselnden Prozesse aus.“ (Kurs für allgemeine Physik). Eine ziemlich unklare Definition. Das Wesen der Zeit ist noch nicht festgestellt! Wir alle kennen durch unsere Gefühle, rein intuitiv, was Zeit ist, doch haben keine logische Definition dafür. Einstein sagte, er wisse genau, was Zeit ist, doch als er danach gefragt wurde, konnte er das nicht erklären! Die oben angeführte Definition für Zeitbegriff ist keine logische Definition, sie lässt sich nur als Hinweis bezeichnen. Es muss erwähnt werden, dass viele Gelehrte versuchten, das Wesen der Zeit zu verstehen. Einige davon seien hier angeführt. Steven Hawking (der angesehenste Physiker der modernen Zeit) meint: „Da es unmöglich ist, reale Zeit zu entdecken (definieren), ist sie für alle auf der Erde lebenden Menschen imaginär.“ „Die Fragen über die Entstehung der Zeit werden wahrscheinlich für uns immer aktuell sein“ (Ilia Prigojin, Nobelpreisträger). ,,Das, womit wir bei Beobachtungen zu tun haben, ist nicht die Natur als solche, sondern jene Natur, die für unsere Methode der Fragestellungen verfügbar ist.“ (Werner Heisenberg, Nobelpreisträger).Es ist wichtig immer daran zu denken, dass jedes Wissen auf dem Glauben gründet: Wir glauben an Gott, Atheisten glauben das Gegensätzliche; heute glauben die meisten Gelehrten, dass die Materie aus Atomen besteht, doch vor 150 Jahren haben sie das Gegenteil geglaubt! Etwas später gab es einen 20-jährigen Zeitabschnitt, als beide Seiten im Gleichgewicht waren. Als der große Gelehrte Ludwig Boltzmann in einem Universitätssaal eine Vorlesung über Atomtheorie hielt, leugnete der andere große Gelehrte Friedrich Ostwald in einem anderen Saal derselben Universität die Existenz von Atomen! Heute glaubt ein Teil der Gelehrten an die Relativitätstheorie von Einstein sowie daran, dass in der Natur nichts schneller als Lichtgeschwindigkeit sein kann, doch es gibt einen ziemlich großen Teil der Gelehrten, darunter bin auch ich, die daran nicht glauben. Ein Teil der Menschen glaubt an die Hypothese der großen Explosion, ein anderer Teil, darunter auch sehr angesehene Wissenschaftler, glauben daran nicht – usw. Hierbei sei erwähnt, dass durch Experimente nur Naturerscheinungen untersucht werden können, und zwar mit einer dem gegebenen Zeitabschnitt entsprechenden Genauigkeit, d.h. man hat mit experimentalen Fakten, jedoch nicht mit deren Erklärung zu tun, die im Laufe der Zeit verschiedenen Veränderungen unterzogen werden kann! ,,Eine beliebige Theorie oder Hypothese kann morgen als total inakzeptabel erklärt oder durch eine bessere ersetzt werden. Dies geschieht deswegen, weil der menschliche Verstand sowie seine Möglichkeiten beschränkt und noch längst nicht vollkommen sind. Dabei ist die wahre christliche Lehre dieselbe, wie im 1. Jh.“ (Patriarch Ilia II, Osterbotschaft, 2005). Die Relativität der wissenschaftlichen Meinung wird vom größten Physiker unserer Zeit, vom Atheisten Steven Hawking bezeugt: ,,Der Fortschritt der Wissenschaft besteht nicht darin, eine falsche Theorie durch eine richtige zu ersetzen, sondern darin, dass eine falsche Theorie wiederum durch eine falsche, doch präzisere Theorie ersetzt wird.“ Dies ist an vielen Beispielen zu sehen. Man erinnere sich an eine allgemein bekannte Tatsache. Das Wort „Atom“ heißt im griechischen „unteilbar“, weil im 4. Jh. v. Chr. die Griechen so geglaubt haben; und erst 24 Jahrhunderte später hat Rutherford seine Teilbarkeit durch Experimente bewiesen. Später hat sich das Atommodell noch mehrere Male verändert. Noch ein frisches Beispiel: Mit Verwendung der molekular-kinetischen Theorie wurde der größte Teil der modernen Technologien aufgearbeitet, wie z.B. Wirtschafts-, Militär- und Weltraumausrüstung sowie Rechentechnik. Ungeachtet solcher Errungenschaften wurden nachher neue, mit Atombewegungen verbundene experimentale Fakten festgestellt, die von der molekular-kinetischen Theorie nicht erklärt werden können. Deswegen wird die nun durch die molekular-potentielle Theorie ersetzt, die besagt, dass in festen Körpern (Metalle, Halbleiter, Dielektrika) Atombewegung durch die Temperatursteigerung erleichtert wird, doch nicht infolge der Steigerung ihrer Bewegungsenergie, sondern wegen der Schwächung der chemischen Verbindungen zwischen den Atomen. Das Letztere lässt sich nicht nur durch Temperatur bewirken, sondern auch durch Licht, Druck sowie verschiedene Felder. Daher eine wichtige Schlussfolgerung, dass die technologischen Prozesse, die normalerweise bei hoher Temperatur durchgeführt werden, auch bei einer niedrigen ablaufen können, wobei der Energieverbrauch reduziert wird, was gewinnbringend sein kann! Mit der Steigerung der wissenschaftlichen Errungenschaften ist es Mode geworden, den Ausdruck „eine wissenschaftlich bewiesene Tatsache“ zu verwenden, was als absolute Wahrheit aufgenommen wird, doch es bedeutet nur, dass diese Meinung oder Erscheinung der zurzeit herrschenden wissenschaftlichen Vorstellung nicht widerspricht, doch mit der Zeit unbedingt verändert wird. Wenn die Wissenschaft unvollkommen und entwickelnd ist, dann wäre die Frage gerechtfertigt, wieso sie diese fantastischen Erfolge zeigen konnte (Als Beispiel wäre Mobiltelefon angeführt). Jetzt bemühen wir uns aufgrund des vorhandenen Wissens zu erklären, wie die Wissenschaft ungeachtet ihrer Unvollkommenheit sowie ihres Abstandes von der Wirklichkeit so erfolgreich sein kann. Es handelt sich darum, dass der Mensch auf verschiedenen Stufen seiner Entwicklung einen Teil von der Wirklichkeit entdeckt, ihn mit seinem beschränkten Verstand erforscht und versucht, ihn zu erklären, zu verallgemeinern und eine Theorie für eine breite Verwendung zu seinen eigenen Gunsten – entweder zum Überleben, oder zur Verbesserung seiner materiellen Lage oder des psychologischen Komforts – zu erstellen. Dabei wird dieser erklärenden Theorie auf dem gegebenen Entwicklungsstand der Wissenschaft zugestimmt, wenn sie alle mit dieser Erscheinung verbundenen experimentale Fakten erklärt und etwas voraussagt, was Wissenschaft oder Technologien fördern könnte. In der Zukunft erweist sie sich in der Regel als unvollkommen oder gar als falsch, obwohl sie seinerzeit solche Erkenntnisse gegeben hat, die nützlich für Menschen waren. Um es sich klar vorzustellen, erinnern wir uns an die Frühstücksszene aus einem Film von Charlie Chaplin. Charlie arbeitet im oberen Stock eines Hauses, an dem es noch gebaut wird. Er kann auch zu der kurzen Mittagspause nicht runterkommen. Doch er hat das Essen mit und „deckt den Tisch“ auf einem Haufen der Baumaterialien. Dann nimmt er das Essen, sieht sich um, erblickt am Rande der Baustelle etwas, was einem Kasten gleicht und macht es sich darauf bequem. Kurz darauf steht er auf, um sich noch Essen zu holen. In dem Moment gleitet der Kasten, auf dem er gesessen hat, nach unten. Charlie nimmt ein Stück vom Essen, schreitet, ohne sich umzudrehen, nach hinten und setzt sich auf den gerade hochgebrachten Kasten hin. Dies wiederholt sich mehrmals. Der Zuschauer, der begriffen hat, dass der Kasten als Fahrstuhl für den Transport der Baumaterialien verwendet wird, ist gespannt! Doch Charlie merkt das nicht und die Sache mit dem Hinsetzen und Aufstehen geht weiter, da er den Fahrstuhl als einen einfachen Kasten wahrnimmt! Ein Wissenschaftler kann genauso, wie Charlie an eine falsche Vorstellung glauben, die er eine gewisse Zeit zu seinen eigenen Gunsten verwendet! In kurzer Zeit entdeckt er, dass der Kasten auch Eigenschaften eines Fahrstuhls besitzt und kann ihn sowohl zum Sitzen, als auch in anderer Funktion verwenden. Die ganze Geschichte der wissenschaftlichen Entwicklung ist eine Chronik der Verwendung des unvollkommenen oder falschen wissenschaftlichen Wissens zu eigenen Gunsten! Doch die aufgrund dieser falschen Theorien geschaffenen Maschinen und Ausrüstungen sowie Technologien bleiben und bringen der Menschheit Nutzen! (Tomographieapparat, Computer, Handy, Laser, Satellit, Flugzeug, Zug u.a.) Mit der oben erörterten Information wird klar, dass die Wissenschaft ungeachtet der großen Errungenschaften wegen ihrer Modalität und ihres ständigen Befindens im Entwicklungsprozess immer noch von der vom Gott geschaffenen Wirklichkeit weit weg ist und deswegen die biblische Weisheit vorläufig weder ablehnen noch bewerten kann. Gerade deswegen nimmt sich die Kirche Zeit und stimmt der Wissenschaft bei ihrer Hypothese über das Schaffen und die Entwicklung der Welt nicht zu. Heutzutage wird es in vielen Ländern versucht, eine „wissenschaftliche Religion“ zu gründen, doch dieser Versuch ist sinnlos, weil die Wissenschaft an sich durch Modalität und Entwicklungsfähigkeit gekennzeichnet und deswegen unvollkommen ist. Die Religion dagegen gründet auf ewigen Paradigmen. Religion hat mit solchen Erscheinungen zu tun, die mit unserem alltäglichen Leben nichts zu tun haben, z.B. die unbefleckte Empfängnis, das Wiederauferstehen, die Genesung der Lepra-Kranken durch Worte, die Sättigung von vielen Menschen mit einem Brot, der Gang auf dem Wasser und andere Erscheinungen, die vom heutigen Entwicklungsstand der Wissenschaft weder experimental bewiesen noch erklärt werden können. Deswegen erzeugt hier das duale Wissen bestimmte Fragen sowie gewisses Unbehagen. Jeder denkende Mensch wird fragen, wie es möglich ist, dass Gott allen gleichzeitig zuhören kann, ungeachtet dessen, wo sich der Mensch befindet, wobei uns doch die „offizielle“ Wissenschaft belehrt, dass sich die Information schneller als die Lichtgeschwindigkeit nicht verbreiten kann? Wie ist es möglich, dass Gott in allen gleichzeitig sein kann? Wie kann ein Gebet die Menschen beeinflussen (d.h. wie kann etwas Nichtmaterielles etwas Materielles bewirken?)? Wie konnte Christus die im neuen Testament beschriebenen Wunder vollbringen? Ob es die Seele und die Engel gibt? Der wahre Gläubige wird sagen: der beschränkte Verstand des Menschen kann es nicht erklären. Da stimme ich zu, doch durch den vom Gott gegebenen Verstand verspürt der Mensch auch den Trieb, auf seinem Denkniveau wenigstens ungefähr die grundsätzliche Möglichkeit von dem oben Aufgezählten zu sehen, um das von dualem Wissen erzeugte Unbehagen zu bewältigen und seinen Glauben an Gott zu stärken! „Der einfache Glaube macht den Menschen zum Sklaven Gottes, doch der durch Verständnis bestärkte Glaube zum Freunde Gottes.“ (Clemens von Alexandria). Die durch die Wissenschaft erhaltenen Kenntnisse wachsen und entwickeln sich, d.h. sie nähern sich allmählich der Wirklichkeit. Deswegen sollten in der Wissenschaft oder ihrer Analyse solche Angaben oder Tendenzen sichtbar sein, die darauf hinweisen würden, dass die Möglichkeit besteht, das biblische Wissen auch durch wissenschaftliche Kenntnisse wenigstens ungefähr zu erörtern!  Unten werden wir versuchen, solche experimentale Fakten aus dem naturwissenschaftlichen Bereich anzuführen, die auf die Möglichkeit der nur durch unseren Glauben aufgenommenen biblisch-theologischen Geschichten, Episoden und Geschehnisse hinweisen, indem ihre Analyse verallgemeinert wird. Hier möchten wir besonders betonen, dass die unten angeführten Überlegungen als keine wissenschaftlichen Belege für das biblisch-theologische Wissen aufgefasst werden können, weil es uns bewusst ist, dass dies bei dem modernen Entwicklungsstand der Wissenschaft sowie des menschlichen Verstandes unmöglich ist! Indem wir berücksichtigen, dass Menschen beim Ziehen der Schlussfolgerungen oft die Analogienmethode im Denkprozess verwenden, werden wir lediglich versuchen zu fragen, warum der Mensch nach dem biblisch-theologischen Wissen bezeugte Ereignisse leugnen sollte, wenn er an ähnliche durch Wissenschaft belegte Erscheinungen glaubt? Lassen Sie uns mit der Geschwindigkeit der Informationsvermittlung und -bearbeitung beginnen. Nach den Angaben der offiziellen Wissenschaft gibt es keine höhere Geschwindigkeit als die des Lichtes, doch die Gruppe vom Astronomen Kosirev hat eine andere, fast sofortige Geschwindigkeit der Informationsverbreitung entdeckt. Manchen Menschen gelingt es, gleichzeitig eine große Vielfalt an Information zu bearbeiten (denken wir an die Menschen, die mit mehrstelligen Zahlen komplizierte Operationen mündlich und rasch durchführen, oder an diejenige, die genau ausrechnen können, welches Datum welchem Wochentag in einem beliebigen Zeitabschnitt der Vergangenheit entsprach!). Wieso ist es dann unmöglich daran zu glauben, dass es für Gott möglich ist, Information von allen Menschen und von allem durch Ihn Geschaffenen aufzunehmen, zu bearbeiten und gleichzeitig zu handeln? In der modernen Physik spricht man über vier Arten von Wechselwirkungen. och die Forschergruppe von Vladimir Bobrov hat experimental eine weitere Art von Wechselwirkung entdeckt. Der Samen von einer bestimmten Pflanze wurde regelmäßig beleuchtet, dann wurde sein Keimen und Wachstum beobachtet. Es hat sich herausgestellt, dass da beide Prozesse viel schneller verliefen als bei einem unbeleuchteten Samen derselben Pflanze. Dann wurde ein weiterer Samen in ein undurchsichtiges Geschirr gelegt, wonach das Geschirr beleuchtet wurde, d.h. dass die elektro-magnetische Ausstrahlung den Samen nicht erreichte. Das Erstaunliche dabei war, dass dieser Samen genauso rasch keimte wie der unmittelbar beleuchtete! Das heißt, dass aus der Lichtquelle etwas Unbekanntes und Unsichtbares ausgestrahlt wurde, was den Samen beeinflussen konnte! D.h., dass das Materielle das Lebende bewirkte! An der Cornell University wurde das Gegensätzliche erforscht: Durch die gedankliche Forderung des Menschen werden vom Computer Fehler gemacht. Bei anderen Experimenten wird der Weg der Elektronenströme, die sich immer geradeaus verbreiten, durch gedankliche Wirkung verändert! Die von Pjotr Garajev entdeckte neueste Quantengenetik hat gezeigt, dass Gene akustische Wellen sowohl emittieren als auch empfangen; auch die Laserstrahlen werden von ihnen sowohl ausgestrahlt als auch aufgenommen. Das Erstaunlichste ist: Wenn die Gene von einem bestimmten Organismus zuerst verletzt, dann aber wiederhergestellt werden, wonach man ihre Ausstrahlung aufnimmt und sie auf die sich in großer Entfernung befindenden Organismen des gleichen Typs richtet, werden in ihren Genen dieselben Veränderungen stattfinden! Das wird durch ein Experiment belegt: Man hat den Ratten Bauchspeicheldrüsen entfernt und sie dann in zwei Gruppen aufgeteilt, auf eine Gruppe hat man mit der Ausstrahlung der gesunden Tieren eingewirkt, auf die andere nicht. Diese Gruppe ist, wie es zu erwarten war, völlig ausgestorben. Die Ratten der ersten Gruppe wurden wieder gesund, weil in ihren Organismen die Regeneration(!) der Bauchspeicheldrüse vorgegangen ist. Diese Entdeckung hat außer fantastischen positiven Möglichkeiten auch eine schreckliche negative Seite. Sie könnte für den Genozid der unerwünschten Völker verwendet werden! Quantengenetik hat durch Experimente bewiesen, dass infolge des Einwirkens auf Organismen mit Schimpfworten und negativen Gedanken die Gene degradieren, wogegen sie durch liebevolle Anreden und positive Gedanken verbessert werden! So wichtig ist zu beten! Das wird gerade durch Experimente im Zentrum für Medizintechnologien von Krasnojarsk belegt. Es wurde festgestellt, dass durch das Gebet der Blutbestand verbessert wird: seine Energiekapazität wächst, die Zellenimmunität steigt. Parallel wird die DNA-Struktur verändert. Die Genesung der Patienten wird beschleunigt. Ähnliche Forschungen werden auch in anderen Zentren durchgeführt. Ein Ungläubiger glaubt auch an die Existenz der Seele nicht, für ihn gibt es im Menschen nichts Unsterbliches, nichts Konstantes. In der georgischen Sprache spiegelt das Wort „Seele“ – „Suli“ – mit seinem Stamm „Sul“ („immer“) wunderbar das Wesen des Wortes wieder: etwas, was ewig besteht! Ungeachtet dessen, dass viele Menschen, die den klinischen Tod erlebt haben, bezeugen, dass sie ihren Körper und die Ärzte von oben beobachtet haben, schreiben es die Ungläubigen einem Sonderzustand des menschlichen Gehirns zu, der Halluzinationen hervorruft. Doch es gibt eine Tatsache, die eindeutig auf die Existenz der Seele hinweist. Bei dem Training der Raumfahrer, bei dem sie hohe Geschwindigkeit durchhalten müssen, werden sie in einen Sessel gesetzt, der sich im Kreis dreht, d.h. die Geschwindigkeit steigt allmählich und beim Erreichen einer bestimmten hohen Geschwindigkeit sehen die Raumfahrer sich selbst von hinten! D.h., etwas Leichtes oder gar Gewichtloses, was sehen kann, bleibt dem materiellen Körper nach, so wie bei schnellen Bewegungen eines Menschen sein Tuch sich im Wind verweht, und sieht seinen materiellen Körper von hinten, also praktisch seinen eigenen Nacken. Der berühmte britische Physiologe und Forscher des menschlichen Gehirns, Atheist Penfield, war sich dessen sicher: „Das Gehirn ist nur ein Computer, doch er wird von etwas anderem programmiert.“ Dieses „Andere“ ist unserer Meinung nach die Seele. Und wenn es die Seele gibt, was wir wohl nicht bezweifeln, dann hat auch das Leben ein Ziel. Es besteht in der Entwicklung und der Vervollkommnung der Seele! Das von der Wissenschaft erhaltene Wissen wächst und entwickelt sich, was die allmähliche Annäherung der Wissenschaft an die Wirklichkeit bedeutet. Dieses Wissen wird irgendwann in der Zukunft (voraussichtlich, nach einer sehr langen Zeit) die Lücken füllen und das allgemein gegebene biblische Wissen wird durch die wissenschaftlichen Erkenntnisse konkretisiert. Dieses Problem benötigt eine gemeinsame Sonderforschung durch hochqualifizierte Vertreter von beiden Seiten. Heute jedoch ist es notwendig, dass die Wissenschaftler das biblische Wissen mit Achtung und Aufmerksamkeit betrachten! Der Grund dafür ist: ,,Der erste Schluck aus dem Becher der Naturwissenschaft erzeugt Atheismus, doch auf dem Grund der Schale werden wir von Gott erwartet“. (Werner Heisenberg, deutscher Nobelpreisträger). Eigentlich bin ich nie ein Atheist gewesen, doch „der erste Schluck“ hat bei mir zu lange gedauert, bis ich mich an Priester mit der Frage gewendet habe, ob ich eine Sünde begehe, wenn ich einen neuen wissenschaftlichen Effekt entdecke, weil gerade zu der Zeit meine Frau und Tochter schwer erkrankten. Der Priester erklärte mir, dass alles von mir entdeckte von Gott geschaffen wurde und dass dies die größte Gnade Gottes über mich wäre. Dieses Gespräch und die Gedanken darüber haben mich „zum Grunde der Schale“ und zu den Meinungen geführt, die ich in diesem Vortrag zu erörtern versuchte. Die hohe Geistigkeit der Wissenschaftler hat große Bedeutung für die Menschheit, weil alle wissenschaftlich-technologischen Errungenschaften eine starke negative Seite haben. Die Nanotechnologien machen z.B. die Produktion eines so kleinen Computers möglich, dass er sich in menschlichen Blutadern unbehindert bewegen und den Ärzten die Information über den Zustand von beliebigen Organen zusenden kann, was die Lebensdauer des Menschen stark steigern wird, aber der Computer lässt sich auch anders programmieren, so, dass er die Stelle des Gehirns erreicht, die für das Benehmen verantwortlich ist und ihn durch einen Befehl von außen zu einer Gräueltat zwingt! D.h. also, es wäre möglich, den Menschen zum Zombie zu machen. Dies kann nur durch hohe Geistigkeit der Wissenschaftler vermieden werden. Die modernen Wissenschaftler sind zu der Schlussfolgerung gelangt, dass für die schnellste Entwicklung der Menschheit der Zusammenschluss von aussichtsreichen Nano-, Bio- sowie Informationstechnologien unter Berücksichtigung der sozialen Bedürfnisse notwendig ist. Dieser Gedanke wird durch folgende Abbreviatur ausgedrückt: NBI+S. Nach dem tiefen Glauben unseres Zentrums sollte unter S die Geistigkeit (spirit) gemeint werden, ohne die die Rettung der Menschheit unvorstellbar wäre! Deswegen sind „sowohl die Wissenschaft, als auch die Religion Erkenntnismittel der objektiven Realität und so mögen sie die Entwicklung der Menschheit durch den wahren Weg befördern“ (Patriarch Ilia II, Osterbotschaft, 2000) und wir bemühen uns auch, dieser Mission zu dienen!

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