Auf der sicheren Seite – ein Eliminationsprozess
In der Bibel werden viele Hunderte von Vorhersagen gemacht. Aus diesem Grund sollte man sich möglichst nur auf solche beschränken, welche:
- Mit Sicherheit vor ihrer Erfüllung geschrieben wurden
- Nicht in ihrem Eintreten erzwungen werden können (bzw. bei Ausnahmen davon sollte dies wahrscheinlichkeitstheoretisch berücksichtigt werden)
- Nicht vage, sondern sehr konkret sind
- Deren Eintreffen historisch belegbar ist
Der erste Punkt ist dann als erfüllt zu betrachten, wenn es historisch unzweifelhafte Belege für den Zeitpunkt der Niederschrift einer Prophezeiung gibt und die Prophezeiung deutlich nach dem Zeitpunkt dieser Niederschrift erfüllt wurde. Wie bei allen historischen Ereignissen sind diese nur durch Indizienbeweise belegbar. So ist darauf geachtet, dass – gerade bei außerbiblischen Belegen –, die Belege den gleichen historischen rigorosen Prüfverfahren unterlegen sind wie alle anderen historischen Ereignisse aus dieser Zeit auch. Als Beispiel sei Psalm 22,19 genannt, wo es heißt: „Schon losen sie um meine Kleider und verteilen sie unter sich.“ Die Psalme sind natürlich historisch gesehen unzweifelhaft lange vor Christi Geburt geschrieben worden. Neben der Behauptung des Eintreffens in der Bibel (vgl. z.B. Mk 15,24: „Und sie kreuzigten ihn. Und sie teilten seine Kleider und warfen das Los, wer was bekommen solle“) ist aber ein außerbiblischer Beleg für dieses Eintreffen bekannt[1]; so schreibt Justus Martyr in einem Brief an Kaiser Antonius Pius ca. 150 n.Ch.:
- „Die Worte aber: >>Sie haben meine Hände und Füße durchbohrt<< deuten auf Nägel hin, die am Kreuze durch Hände und Füße getrieben wurden. Und nachdem sie ihn gekreuzigt hatten, warfen die, welche ihn gekreuzigt hatten, über seine Kleidung das Los und teilten sie untereinander. Daß das so geschehen ist, könnt ihr aus Pontius Pilatus‘ angefertigten Akten ersehen“ [2].
Justus bezieht sich hier u. a. auf die Erfüllung der alttestamentlichen Prophezeiung aus Psalm 22,19.
Es ist anzunehmen, dass Justus es kaum gewagt hätte, diesen Brief an Kaiser Antonius zu schreiben, wenn Pilatus‘ Akten dem Kaiser nicht zugänglich gewesen wären. Deswegen gilt die zitierte Stelle auch allgemein als ein zuverlässiger historischer (außerbiblischer) Beleg für die Kreuzigung Jesus Christus und die Tatsache, dass um seine Kleidung gespielt wurde (und damit sich eine alte Prophezeiung erfüllte).
Diese Prophezeiung erfüllt auch unsere Forderungen 2.-4., denn die römischen Wächter haben wohl kaum Interesse daran gehabt, eine alte jüdische Prophezeiung zu erfüllen. Diese Prophezeiung ist außerdem sehr konkret.
Doch selbst Erfüllungen, die nur im Neuen Testament belegt werden, können dann als historisch zuverlässig angesehen werden, wenn davon ausgegangen werden muss, dass zum Zeitpunkt der ersten „Veröffentlichung“ (des Eintreffens der Prophezeiungen) genügend Zeitzeugen lebten, die nur darauf gewartet hätten, das Beschriebene als Lüge zu entlarven und dies dann auch „gegenveröffentlicht“ hätten. Gerade z.B. diejenigen Juden, welche vehement der Meinung waren, dass Jesus nicht der Messias gewesen ist, hätten mit Sicherheit in ihren Schriften versucht, die im neuen Testament beschriebenen Sachverhalte zu widerlegen, sofern diese zu widerlegen gewesen wären. Es herrscht heute Einigkeit darüber, dass einige Evangelien des Neuen Testaments bereits 40 Jahre nach der Kreuzigung Jesus in Umlauf waren, und es sind keine historischen „Richtigstellungen“ von etwaigen Falschbehauptungen bekannt, im Gegenteil (es werden die meisten Vorgänge sogar von nicht-christlichen, außerbiblischen Quellen bestätigt).
In Anlehnung an die über 10 Jahre währenden Untersuchungen von Peter W. Stoner[3], Mathematik-Professor der Westmont Universität, und darüber hinaus gehende eigene Betrachtungen seien möglichst konservative Abschätzungen zur Eintrittswahrscheinlichkeit einiger biblischer Prophezeiungen aus dem alten und dem Neuen Testament getätigt.
Wahrscheinlichkeiten im Allgemeinen und im Speziellen
In der Mathematik werden Wahrscheinlichkeiten bekanntlich als eine Zahl zwischen 0 und 1 angegeben. Je kleiner die Zahl ist, des unwahrscheinlicher ist ein Ereignis. Wenn jemand einen Würfel wirft und vorher prophezeit, dass die Zahl 4 geworfen wird, so ist die zufällige Eintrittwahrscheinlichkeit 1 zu 6, da es sechs Augen gibt. 1:6 ist gleich 0,166666… oder auch 6-1 oder (gerundet) 1,67·10-1. Letztere Schreibweise mit Zehnerpotenzen ist allgemein üblich. Hat man zwei Würfel und prophezeit, dass beim nächsten Wurf die beiden Zahlen 4 und 5 gleichzeitig fallen, so beträgt die Erfüllungswahrscheinlichkeit jetzt 1:36, da es 36 mögliche Kombinationen für die Augenzahlen gibt. 1:36 =(1/6)2=6-2, d.h. bei einer „Und“-Verknüfpung zweier Prophezeiungen multiplizieren sich die jeweiligen Einzelwahrscheinlichkeiten (jedenfalls wenn diese unabhängig von einander sind).
Zur Abschätzung der Erfüllungswahrscheinlichkeit einer Vorhersage ist es nun erforderlich, dass man irgend eine Kenntnis hat über die Möglichkeiten ihres Eintreffens. So wird es sehr wahrscheinlich entreffen, wenn ich prophezeie: „Morgen früh wird die Sonne aufgehen“. Ich kann es nicht 100%ig wissen, doch da die Sonne seit Menschengedenken morgens aufgeht, wird es wohl auch morgen so sein. Solche Vorhersagen sind dann auch nicht Gegenstand unserer Untersuchungen. Es soll sich um Vorhersagen handeln, von denen ich bestenfalls eine 50:50 Chance habe, ob sie eintreffen oder nicht. Je spezieller eine Aussage ist und je weniger sie sich von dem gegenwärtigen Wissen herleiten lässt, um so unwahrscheinlicher ist ihr eintreffen. So ist z.B. der oben zitierte Psalm eine Vorhersage, die sich durch nichts aus dem damaligen Kenntnisstand als wahrscheinlich eintreffend bezeichnen ließe.
Von den vielen Hunderten von Prophezeiungen seinen also nachfolgend einige exemplarisch herausgegriffen und genauer betrachtet.
Prophezeiungen „innerhalb“ des Alten Testaments
In Hesekiel 26 (geschrieben in 590 v.Chr.) finden wir folgende Vorhersagen:
- H1: Nebukadnezar wird die Stadt Tyrus erobern
- H2: Andere Nation werden allerdings bei der Erfüllung der ganzen Prophezeiung von Nöten sein
- H3: Die Stadt wird eingeebnet werden wie ein „nackter Fels“
- H4: Sie wird ein Ort werden an dem man Fischernetze aufspannt
- H5: Seine Steine und Balken werden ins Meer geworfen
- H6: Andere Städte sind von großer Angst ergriffen wegen des Falls von Tyrus
- H7: Die alte Stadt von Tyrus wird nie mehr erbaut werden.
4 Jahre nach dieser Prophezeiung belagerte Nebukadnezar die Stadt Tyrus. Die Belagerung dauerte 15 Jahre, und 573 v.Chr. hat sich H1 schließlich erfüllt. Bis dahin hatten allerdings die Phönizier bereits alles von Wert auf eine andere Insel unweit Tyrus verlagert, so dass Nebukadnezar nichts wertvolles mehr vorfand und auch die Phönizier nicht erobert hatte. So kehrte Nebukadnezar wieder nach Babylon zurück. 241 Jahre lang verblieb Tyrus wie Nebukadnezar es verlassen hatte. Erst Alexander der Große versuchte dann im Rahmen seiner Eroberungszüge Tyrus und vor allem die Phönizier wieder zu erobern. Das gelang nicht sofort; Alexander musste zuerst eine Passage zu der Insel bauen. Dafür benutzte er alles Baumaterial vom alten Tyrus. Da das nicht reichte, musste er noch vom Umland weiteres Baumaterial wegnehmen. Somit erfüllten sich also nach fast 250 Jahren die Prophezeiungen H2, H3 und H5. Die anderen umliegenden Städte waren so voll Angst vor Alexander, dass sie freiwillig ihre Tore öffneten. H6 ist damit auch erfüllt worden. Die alte Stadt Tyrus ist heute ein populärer Platz für Fischer. So hat sich auch H4 erfüllt. Bis heute wurde die alte Stadt von Tyrus nicht wieder aufgebaut, so dass (zumindest bis jetzt) H7 auch erfüllt ist.
Die Geschichte zeigt, dass Städte wie Tyrus oft erobert und zurückerobert wurden. Tyrus galt als große Seemacht, Babylon als große Landmacht und hatte daher gewissen Respekt vor Tyrus. Sie waren sich in gewisser Weise ebenbürtig. Andererseits hat Nebukadnezar gerne versucht, Städte zu erobern. Stoner und sein Mathematiker-Team schätzten daher die Wahrscheinlichkeit so ein: Nach allem was wir wissen hätte Nebukadnezar Tyrus einnehmen können, er hätte es nicht schaffen können oder er hätte es gar nicht erst probieren können. Die Erfüllungswahrscheinlichkeit für H1 wird daher mit 1:3 angegeben (also einer der 3 genannten Fälle ist möglich).
Für H2 gibt Stoner eine Wahrscheinlichkeit von 1:5 an, denn normalerweise hätte Nebukadnezar durchaus in der Lage sein müssen, sein Werk selbst zu vollenden. Bezüglich H3 stellt sich folgende Frage: Wie viele Städte des Altertums wurden nach ihrer Eroberung eingeebnet (damals gab es keine Baumaschinen, so dass dies ein sehr mühsames Unterfangen war)? Es wurden zwar auch damals Städte in Schutt und Asche gelegt, doch die Trümmer wurden normalerweise liegen gelassen. Stoner setzt hier eine Wahrscheinlichkeit von 1:500 an (was meiner Meinung nach viel kleiner angesetzt werden könnte, denn es gibt kaum einen vergleichbaren Fall von Einebnung in der Antike).
Dass später hier ausgerechnet Fischer ihr Handwerk betreiben, mag zwar auf den ersten Blick für einen Küstenplatz nicht zu verwunderlich zu erscheinen, doch da ja alles eingeebnet war ist dieser Platz so gut wie viele andere entlang dieser Küste. Stoner setzt daher für H4 hier eine Wahrscheinlichkeit von 1:10 an.
Dass der Schutt von Tyrus ausgerechnet ins Wasser geworfen wurde (H5), ist sehr ungewöhnlich, denn normalerweise wurden die Trümmersteine für andere Bauwerke umliegender Städte wieder verwendet. Dennoch setzt Stoner hier auch nur eine Erfüllungswahrscheinlichkeit von 1:10 an (er will wohl auf der sicheren Seite bleiben).
Dass andere Städte wegen Tyrus vor Angst freiwillig ihre Pforten öffneten (nach 250 Jahren) wird von Stoner’s Team mit 1:5 für H6 angegeben.
Dass gerade größere zerstörte Städte wieder aufgebaut werden, war eigentlich der Normalfall. Stoner’s Untersuchungen ergaben, dass dies höchsten in 1 von 20 Fällen nicht geschah, also wird für H7 hier 1:20 als Erfüllungswahrscheinlichkeit angesetzt.
Nach dem vorgenannten beträgt damit die Wahrscheinlichkeit, dass alle 7 genannten Prophezeiungen aus Hefekiel 26 eintreffen:
In der gleichen Manier untersucht Stoner weitere alttestamentliche Prophezeiungen, die sich meistens erst nach vielen hundert Jahren erfüllten. So berechnete er analog die zufälligen Erfüllungswahrscheinlichkeiten für Prophezeiungen über:
Tyrus (Hes. 26) |
0,13 • 10-7 |
Samaria (Micha 1:6) |
0,25 • 10-4 |
Gaza und Aschkelon (Zef. 4) |
0,83 • 10-4 |
Jericho (Jos. 6) |
0,5 • 10-5 |
Tor des Heiligtums (Hes. 44) |
10-3 |
Zion gepflügt (Micha 3) |
10-2 |
Vergrößerung Jerusalems (Jer. 31) |
0,125 • 10-10 |
Palästina verwüsten (3 Moses 26) |
0,5 • 10-5 |
Moab und Ammon (Hes. 25) |
10-3 |
Edom (Jer. 49) |
10-4 |
Babylon (Jes. 13) |
0,2 • 10-9 |
Multipliziert man diese Wahrscheinlichkeiten (da ja alle Prophezeiungen eingetreten sind), so ergibt das ca. den Wert
0,17 • 10-59 = 1,7 • 10-58
Mit anderen Worten: Die Wahrscheinlichkeit, dass alle genannten Ereignisse wirklich eintrafen, ist kleiner als 1 gegen 10000000000000000000000000000000000000000000000000000000000 oder in Prozentzahlen: kleiner als 0,00000000000000000000000000000000000000000000000 000000001 %.
Die Zahl 1058 übersteigt bei weitem die Anzahl der Sterne in unserem Universum.
Es handelt sich hier natürlich nur um eine kleine Auswahl an Prophezeiungen. Fast 30% der gesamten Bibel ist prophetischer Natur.
Prophezeiungen über Jesus
Ein Arbeitskollege sagte mir einmal: „Es ist kein Wunder, dass irgendwann im Laufe der Zeit die alttestamentlichen Prophezeiungen über Jesus sich mal zufällig in einer Person erfüllen. Man muss eben nur lange genug warten“. Nun, wie lange man warten muss, soll hier mal kurz evaluiert werden. Nach diversen Abschätzungen[4] gibt es im Alten Testament ca. 300 messianische Prophezeiungen.
Nachfolgend ein kleiner Auszug solcher Vorhersagen über Jesus[5]:
Prophezeiungen AT |
Über |
Erfüllung NT |
1.Mose 3,15 Und ich will Feindschaft setzen zwischen dir und dem Weibe und zwischen deinem Nachkommen und ihrem Nachkommen; der soll dir den Kopf zertreten, und du wirst ihn in die Ferse stechen. |
Nachkomme einer Frau |
Gal 4,4 Als aber die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau und unter das Gesetz getan, |
1.Mose 18,18 Da er doch ein großes und mächtiges Volk werden soll und alle Völker auf Erden in ihm gesegnet werden sollen? |
Der verhießene Nachkomme Abrahams |
Apg 3,26 Für euch zuerst hat Gott seinen Knecht Jesus erweckt und hat ihn zu euch gesandt, euch zu segnen, daß ein jeder sich bekehre von seiner Bosheit. |
1.Mose 17,19 Da sprach Gott: Nein, Sara, deine Frau, wird dir einen Sohn gebären, den sollst du Isaak nennen, und mit ihm will ich meinen ewigen Bund aufrichten und mit seinem Geschlecht nach ihm. |
Der verhießene Nachkomme Isaaks |
Mt 1,2 Abraham zeugte Isaak. Isaak zeugte Jakob. Jakob zeugte Juda und seine Brüder. |
4.Mose 24,17 Ich sehe ihn, aber nicht jetzt; ich schaue ihn, aber nicht von nahem. Es wird ein Stern aus Jakob aufgehen und ein Zepter aus Israel aufkommen und wird zerschmettern die Schläfen der Moabiter und den Scheitel aller Söhne Sets. |
Der verhießene Nachkomme Jakobs |
Lk 3,34 Der war ein Sohn Jakobs, der war ein Sohn Isaaks, der war ein Sohn Abrahams, der war ein Sohn Terachs, der war ein Sohn Nahors, |
1.Mose 49,10 Es wird das Zepter von Juda nicht weichen noch der Stab des Herrschers von seinen Füßen, bis daß der Held komme, und ihm werden die Völker anhängen. |
Aus dem Stamm Juda |
Lk 3,33 Der war ein Sohn Amminadabs, der war ein Sohn Admins, der war ein Sohn Arnis, der war ein Sohn Hezrons, der war ein Sohn des Perez, der war ein Sohn Judas, |
Jes 9,6 Auf daß seine Herrschaft groß werde und des Friedens kein Ende auf dem Thron Davids und in seinem Königreich, daß er’s stärke und stütze durch Recht und Gerechtigkeit von nun an bis in Ewigkeit. Solches wird tun der Eifer des HERRN Zebaoth. |
Thronfolger Davids |
Mt 1,1 Jesu Stammbaum Dies ist das Buch von der Geschichte Jesu Christi, des Sohnes Davids, des Sohnes Abrahams. |
Mi 5,1 Und du, Bethlehem Efrata, die du klein bist unter den Städten in Juda, aus dir soll mir der kommen, der in |
Geburtsort |
Mt 2,1 Als Jesus geboren war in Bethlehem in Judäa zur Zeit des Königs Herodes, siehe, da kamen Weise aus dem Morgenland nach Jerusalem und sprachen: |
Dan 9,25 So wisse nun und gib acht: Von der Zeit an, als das Wort erging, Jerusalem werde wiederaufgebaut werden, bis ein Gesalbter, ein Fürst, kommt, sind es sieben Wochen; und zweiundsechzig Wochen lang wird es wieder aufgebaut sein mit Plätzen und Gräben, wiewohl in kummervoller Zeit. |
Geburtszeit |
Lk 2,1-2 Es begab sich aber zu der Zeit, daß ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, daß alle Welt geschätzt würde. Und diese Schätzung war die allererste und geschah zur Zeit, da Quirinius Statthalter in Syrien war. |
Jes 7,14 Darum wird euch der HERR selbst ein Zeichen geben: Siehe, eine Jungfrau ist schwanger und wird einen Sohn gebären, den wird sie nennen Immanuel. |
Von einer Jungfrau geboren |
Mt 1,18 Die Geburt Jesu Christi geschah aber so: Als Maria, seine Mutter, dem Josef vertraut war, fand es sich, ehe er sie heimholte, daß sie schwanger war von dem heiligen Geist. |
Jer 31,15 So spricht der HERR: Man hört Klagegeschrei und bittres Weinen in Rama: Rahel weint über ihre Kinder und will sich nicht trösten lassen über ihre Kinder; denn es ist aus mit ihnen. |
Kindermord in Bethlehem |
Mt 2,16 Als Herodes nun sah, daß er von den Weisen betrogen war, wurde er sehr zornig und schickte aus und ließ alle Kinder in Bethlehem töten und in der ganzen Gegend, die zweijährig und darunter waren, nach der Zeit, die er von den Weisen genau erkundet hatte. |
Hos 11,1 Als Israel jung war, hatte ich ihn lieb und rief ihn, meinen Sohn, aus Ägypten; |
Flucht nach Ägypten |
Mt 2,14 Da stand er auf und nahm das Kindlein und seine Mutter mit sich bei Nacht und entwich nach Ägypten |
Mal. 3,1 Siehe, ich will meinen Boten senden, der vor mir her den Weg bereiten soll. |
Weg vorbereiten |
Mt. 3,1 Zu der Zeit kam Johannes der Täufer und predigte in der Wüste von Ju- |
Jes 8,23 Doch es wird nicht dunkel bleiben über denen, die in Angst sind. Hat er in früherer Zeit in Schmach gebracht das Land Sebulon und das Land Naftali, so wird er hernach zu Ehren bringen den Weg am Meer, das Land jenseits des Jordans, das Galiläa der Heiden. |
Dienst in Galliäa |
Mt 4,12-16 Der Beginn des Wirkens Jesu in Galiläa Als nun Jesus hörte, daß Johannes gefangengesetzt worden war, zog er sich nach Galiläa zurück. Und er verließ Nazareth, kam und wohnte in Kapernaum, das am See liegt im Gebiet von Sebulon und Naftali, damit erfüllt würde, was gesagt ist durch den Propheten Jesaja, der da spricht (Jesaja 8,23; 9,1): »Das Land Sebulon und das Land Naftali, das Land am Meer, das Land jenseits des Jordans, das heidnische Galiläa, das Volk, das in Finsternis saß, hat ein großes Licht gesehen; |
5.Mose 18,15 Einen Propheten wie mich wird dir der HERR, dein Gott, erwecken aus dir und aus deinen Brüdern; dem sollt ihr gehorchen. |
Prophet |
Juonhd 6d,e1n4enA.l..s. nun die Menschen das Zeichen sahen, das Jesus tat, sprachen sie: Das ist wahrlich der Prophet, der in die Welt kommen soll. |
Ps 110,4 Der HERR hat geschworen, und es wird ihn nicht gereuen: »Du bist ein Priester ewiglich nach der Weise Melchisedeks.« |
Ein Priester wie Melchisedeks |
Hebr 6,20 Dahinein ist der Vorläufer für uns gegangen, Jesus, der ein Hoherpriester geworden ist in Ewigkeit nach der Ordnung Melchisedeks. |
Jes 53,5 Aber er ist um unsrer Missetat willen verwundet und um unsrer Sünde willen zerschlagen. Die Strafe liegt auf ihm, auf daß wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt. |
Ablehnung durch die Juden |
Joh 1,11 Er kam in sein Eigentum; und die Seinen nahmen ihn nicht auf. |
Jes 11,2 Auf ihm wird ruhen der Geist des HERRN, der Geist der Weisheit und des Verstandes, der Geist des Rates und der Stärke, der Geist der Erkenntnis und der Furcht des HERRN. |
Einige seiner Eigenschaften |
Lk 2,52 Und Jesus nahm zu an Weisheit, Alter und Gnade bei Gott und den Menschen. |
Ps 69,5 Die mich ohne Grund hassen, sind mehr, als ich Haare auf dem Haupte habe. Die mir zu Unrecht feind sind und mich verderben wollen, sind mächtig. Ich soll zurückgeben, was ich nicht geraubt habe. |
Ohne Grund gehaßt |
Joh 15,23-25 Wer mich haßt, der haßt auch meinen Vater. Hätte ich nicht die Werke getan unter ihnen, die kein anderer getan hat, so hätten sie keine Sünde. Nun aber haben sie es gesehen, und doch hassen sie mich und meinen Vater. Aber es muß das Wort erfüllt werden, das in ihrem Gesetz geschrieben steht: »Sie hassen mich ohne Grund« (Psalm 69,5). |
Sach. 13,6 Und wenn man zu ihm sagen wird: Was sind das für Wunden auf deiner Brust?, wird er sagen: So wurde ich geschlagen im Hause derer, die mich lieben. |
Verrat durch Judas |
Lk. 6,16 Judas, den Sohn des Jakobus, und Judas Iskariot, der zum Verräter wurde. |
Jes. 53,7 Als er gemartert ward, litt er doch willig und tat seinen Mund nicht auf wie ein Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird; und wie ein Schaf, das verstummt vor seinem Scherer, tat er seinen Mund nicht auf. |
Schweigen bei Gericht |
Mk. 14,61 Er aber schwieg still und antwortete nichts… |
Jes 53,12 12 Darum will ich ihm die Vielen zur Beute geben, und er soll die Starken zum Raube haben, dafür daß er sein Leben in den Tod gegeben hat und den Übeltätern gleichgerechnet ist und er die Sünde der Vielen getragen hat und für die Übeltäter gebeten. |
Mit Sündern gekreuzigt |
Mt 27,38 38 Und da wurden zwei Räuber mit ihm gekreuzigt, einer zur Rechten und einer zur Linken. |
Ps 22,17 17 Denn Hunde haben mich umgeben, und der Bösen Rotte hat mich umringt; sie haben meine Hände und Füße durchgraben. |
Hände und Füße durchbohrt |
Joh 20,27 27 Danach spricht er zu Thomas: Reiche deinen Finger her und sieh meine Hände, und reiche deine Hand her und lege sie in meine Seite, und sei nicht ungläubig, sondern gläubig! |
Sach 9,9 Du, Tochter Zion, freue dich sehr, und du, Tochter Jerusalem, jauchze! Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer, arm und reitet auf einem Esel, auf einem Füllen der Eselin. |
Triumphaler Einzug in Jerusalem auf einem Esel |
Joh 12,13-14 Da nahmen sie Palmzweige und gingen hinaus ihm entgegen und riefen: Hosianna! Gelobt sei, der da kommt in dem Namen des Herrn, der König von Israel! Jesus aber fand einen jungen Esel und ritt darauf, wie geschrieben steht. |
Ps 41,10 Auch mein Freund, dem ich vertraute, der mein Brot aß, tritt mich mit Füßen. |
Von einem Freund verraten |
Mk 14,10 Und Judas Iskariot, einer von den Zwölfen, ging hin zu den Hohenpriestern, daß er ihn an sie verriete. |
Sach 11,12 Und ich sprach zu ihnen: Gefällt’s euch, so gebt her meinen Lohn; wenn nicht, so laßt’s bleiben. Und sie wogen mir den Lohn dar, dreißig Silberstücke. |
Für 30 Silberlinge verraten |
Mt 26,15 …und sprach: Was wollt ihr mir geben? Ich will ihn euch verraten. Und sie boten ihm dreißig Silberlinge. |
Sach 11,13 Und der HERR sprach zu mir: Wirf’s hin dem Schmelzer! Ei, eine treffliche Summe, deren ich wertgeachtet bin von ihnen! Und ich nahm die dreißig Silberstücke und warf sie ins Haus des HERRN, dem Schmelzer hin. |
Verräterlohn für ein Töpferfeld zurückgegeben |
Mt 27,6-7 Aber die Hohenpriester nahmen die Silberlinge und sprachen: Es ist nicht recht, daß wir sie in den Gotteskasten legen; denn es ist Blutgeld. Sie beschlossen aber, den Töpferacker davon zu kaufen zum Begräbnis für Fremde. |
Ps 27,12 Gib mich nicht preis dem Willen meiner Feinde! Denn es stehen falsche Zeugen wider mich auf und tun mir Unrecht ohne Scheu. |
Anklage durch falsche Zeugen |
Mt 26,60-61 Und obwohl viele falsche Zeugen herzutraten, fanden sie doch nichts. Zuletzt traten zwei herzu und sprachen: Er hat gesagt: Ich kann den Tempel Gottes abbrechen und in drei Tagen aufbauen. |
Jes 50,6 Ich bot meinen Rücken dar denen, die mich schlugen, und meine Wangen denen, die mich rauften. Mein Angesicht verbarg ich nicht vor Schmach und Speichel. |
Geschlagen und angespuckt |
Mk 14,65 Da fingen einige an, ihn anzuspeien und sein Angesicht zu verdecken und ihn mit Fäusten zu schlagen und zu ihm zu sagen: Weissage uns! Und die Knechte schlugen ihn ins Angesicht. |
Ps 22,7-9 Ich aber bin ein Wurm und kein Mensch, ein Spott der Leute und verachtet vom Volke. 8 Alle, die mich sehen, verspotten mich, sperren das Maul auf und schütteln den Kopf: »Er klage es dem HERRN, der helfe ihm heraus und rette ihn, hat er Gefallen an ihm.« |
Verspottet und beleidigt |
Mt 27,39-40 Die aber vorübergingen, lästerten ihn und schüttelten ihre Köpfe und sprachen: Der du den Tempel abbrichst und baust ihn auf in drei Tagen, hilf dir selber, wenn du Gottes Sohn bist, und steig herab vom Kreuz! |
Ps 69,22 Sie geben mir Galle zu essen und Essig zu trinken für meinen Durst. |
Galle und Essig |
Joh 19,29 Da stand ein Gefäß voll Essig. Sie aber füllten einen Schwamm mit Essig und steckten ihn auf ein Ysoprohr und hielten es ihm an den Mund. |
Ps 22,9 »Er klage es dem HERRN, der helfe ihm heraus und rette ihn, hat er Gefallen an ihm.« |
Verspottung mit prophetischen Worten |
Mt 27,43 Er hat Gott vertraut; der erlöse ihn nun, wenn er Gefallen an ihm hat; denn er hat gesagt: Ich bin Gottes Sohn. |
Ps 109,4 Dafür, daß ich sie liebe, feinden sie mich an; ich aber bete. |
Er betet für seine Feinde |
Lk 23,34 Jesus aber sprach: Vater, vergib ihnen; denn sie wissen nicht, was sie tun! Und sie verteilten seine Kleider und warfen das Los darum. |
Sach 12,10 Aber über das Haus David und über die Bürger Jerusalems will ich ausgießen den Geist der Gnade und des Gebets. Und sie werden mich ansehen, den sie durchbohrt haben, und sie werden um ihn klagen, wie man klagt um ein einziges Kind, und werden sich um ihn betrüben, wie man sich betrübt um den Erstgeborenen. |
Seine Seite wird durchbohrt |
Joh 19,34 … sondern einer der Soldaten stieß mit dem Speer in seine Seite, und sogleich kam Blut und Wasser heraus. |
Ps 22,19 Sie teilen meine Kleider unter sich und werfen das Los um mein Gewand. |
Soldaten werfen das Los um seine Kleider |
Mk 15,24 Und sie kreuzigten ihn. Und sie teilten seine Kleider und warfen das Los, wer was bekommen solle. |
Die Liste kann beliebig fortgesetzt werden.
Betreffs der messianischen Prophezeiungen hat Stoner ebenfalls einige Berechnungen angestellt.
Betrachten wir hier die „berühmten“ acht Prophezeiungen über Jesus, die Stoner herangezogen hatte. Sie sind in obiger Liste durch Doppelrahmen und rot hervorgehoben. Es handelt sich also um:
- J1: Geburtsort (Mi. 5,1)
- J2: Weg vorbereiten (Mal. 3,1)
- J3: Einzug in Jerusalem auf einem Esel (Sach. 9,9)
- J4: Für 30 Silberlinge verraten (Sach. 11,12)
- J5: Verrätergeld zurückgegeben (Sach. 11,13)
- J6: Verrat durch Judas (Sach. 13,6)
- J7: Schweigen bei Gericht (Jes. 53,7)
- J8: Hände und Füße durchbohrt (Ps. 22,17)
Stoner setzt nach entsprechenden Nachforschungen für J1 an, dass die Erdbevölkerung zu dieser Zeit weniger als 2 Milliarden und die Bevölkerung Bethlehems weniger als 7150 betrug. Damit ist die Wahrscheinlichkeit, dass eine beliebige Person damals ausgerechnet in Bethlehem geboren wurden also 7150:2000000000 oder 1 aus 2,8 x 105. Für J2 setzen Stoner und sein Team nach sehr konservativen Überlegungen über die Frage, wer in der Welt überhaupt einen Wegbereiter hatte, der den Weg des Nachfolgers verkündete, die Wahrscheinlichkeit als höchstens 1 aus 1000 an, was meiner Meinung nach fast schon absurd konservativ ist (jeder 1000ste Mensch der je geboren wurde hatte einen Wegbereiter?). Doch Stoner wollte auf jeden Fall auf der sicheren Seite rechnen.
Genau so extrem (und wieder meiner Meinung ebenso viel zu) konservativ setzt Stoner in J3 an, dass jeder 100ste auf einem Esel in Jerusalem einzieht. Das ist umso erstaunlicher, als außer Jesus kein Herrscher bekannt ist, der je auf einem Esel nach Jerusalem einzog. Ich denke, dass Stoner hier berücksichtigt hat, dass Jesus möglicherweise die alte Prophezeiung wissentlich erfüllen wollte. Doch auch dann setzt 1:100 voraus, dass das jeder 100ste Herrscher wollte, was immer noch absurd konservativ ist. Doch wie gesagt, Stoner wollte den Skeptikern auch hier keinen Anlass zur Kritik oder dem Vorwurf der Voreingenommenheit geben . J4 wirft wahrscheinlichkeitstheoretisch die Frage auf: Wie oft wurde jemand genau für 30 Silberlinge verraten? Dies ist natürlich schwer abzuschätzen, doch Stoner fühlt sich mit einer Annahme aus 1 gegen 1000 wohl. Auch das scheint sehr hoch angesetzt, denn es wird wohl kaum jeder 1000ste Mensch für 30 Silberlinge verraten.
Das nach dem Verrat das Geld wieder zurückgegeben wurde (J5) ist noch viel unwahrscheinlicher, vor allem in der geschilderten Art und Weise. Trotzdem setz Stoner nur 1:105 an.
Dass Jesus von Judas überhaupt verraten wurden (J6), und dieser Verrat auch noch durch einen Anhänger von Jesus getätigt wurde, was die beschriebenen Wunden zur Folge hatte, wird von Stoner auch hier wieder extrem konservativ mit 1:1000 angesetzt (was heißen würde, dass jeder 1000ste Mensch von seinem Anhänger verraten würde und dann stirbt mit den beschriebenen Wunden). Auch hier haben wohl Kritiker kaum Munition zur Entgegnung.
Zu einer Zeit, in der keine Rechtsanwälte die Verteidigung eines Angeklagten übernahmen, ist es sicher sehr ungewöhnlich, dass der Angeklagte nichts zu seiner Verteidigung sagt (J7), von allem, wenn er zu Unrecht angeklagt wird. Außer im Fall Jesus ist so etwas nicht überliefert. Dennoch setzt Stoner auch hier nur 1:1000 an.
Dass der Verurteilte Hände und Füße durchbohrt bekommt (J8), also den Kreuztod stirbt, ist seit Davids Zeit, als diese Prophezeiung getätigt wurde, sicher nur einem kleinen Teil der Weltbevölkerung widerfahren. Stoner setzt auch hier nur 1 gegen 10000 an, was heißen würde, dass jeder 10000ste gekreuzigt wurde (und natürlich viel seltener war). Doch auch hier will Stoner jeder Herausforderung von Kritikern stand halten.
Multipliziert man jetzt die Wahrscheinlichkeiten für J1 bis J8, so ergibt sich ein Wert in der Nähe von 1 gegen 1028.
Die Juden warten bis heute noch auf den Messias, so dass man die Wahrscheinlichkeit bis auf den heutigen Tag berechnen kann, in dem man noch hinzuzieht, dass bis heute ja viele weitere Menschen geboren wurden, die diese Dinge hätten auch alle erfüllen können. Es wurde von Stoner daher weiter angenommen, dass seit der Zeit, als die Prophezeiungen gemacht wurden, bis zu Zeit von Stoners Berechnung ca. 1011 Menschen lebten bzw. teilweise noch leben, so dass die Division 1028 durch 1011 den Wert 1017 ergibt.
Nach diesen Berechnungen werden also die gerannten 8 messianischen Prophezeiungen „rein zufällig“ von höchstens (und das wirklich extrem konservativ gerechnet) einer aus 1017 Personen, die bis heute gelebt haben, erfüllt (natürlich haben bis heute gar nicht so viele Menschen gelebt).
Das sind aber nur 8 der 300 Prophezeiungen. Die Wahrscheinlichkeit für 300 Prophezeiungen, die sich alle in einer einzigen Person gleichzeitig erfüllen, als astronomisch gering zu bezeichnen, ist wahrlich mehr als übertrieben. Da gibt es weniger Atome im Weltall als diese Zahl bezeichnet.
Stoner weist noch darauf hin, dass die Wahrscheinlichkeit von 1 gegen 1017 der gleichen entspricht, als würde jemand mit verbunden Augen eine rot markierte Dollar-Münze aus einem über einem halben Meter hohen Stapel von Dollarmünzen, welche die Fläche des US-Bundesstaates Texas bedecken, beim ersten Versuch zufällig herausfischen.
Stoner hat in seiner Zeit Kritiker herausgefordert, eine alternative Berechnung nach deren Abschätzungen anzustellen. Obwohl von Skeptikern versucht wurde, Kritik zu üben, hat sich die Aufgabe einer Alternativberechnung doch bisher jeder verkniffen. Das vorliegende Journal wartet gerne auf alternative Berechnungen und wird diese veröffentlichen und kommentieren.
Machen wir abschließend noch eine kleine Berechnung betreffs aller 300 messianischen Prophezeiungen. Nehmen wir einmal an, das die Erfüllungswahrscheinlichkeit jeder dieser Prophezeiungen bis zu 50% betrüge (was natürlich völlig unrealistisch und viel zu hoch gegriffen ist, denn das würde heißen, das jeder zweite Mensch z.B. gekreuzigt wurde, auf einem Esel nach Jerusalem einritt, dass um dessen Kleider gewürfelt würde etc.). Aus Vereinfachungsgründen nehmen wir weiter an, dass diese prophezeiten Ereignisse von einander unabhängig sind (was nicht immer stimmt, doch das wird durch die absurd konservative Annahme von 50% Erfüllungswahrscheinlichkeit pro Ereignis mehr als Wett gemacht). Dies ergäbe für 300 Vorhersagen eine Eintrittswahrscheinlichkeit von
1:2300 ≈ 1:1090
Das heißt, dass selbst bei diesen absurd konservativen Annahmen von 50% Erfüllungswahrscheinlichkeit herauskommt, dass nur eine in 1090 Personen alle diese 300 Prophezeiungen zufällig erfüllen würde.
Dabei sind die erfüllten nichtmessianischen Prophezeiungen, die am Anfang auszugsweise betrachtet wurden, noch gar nicht berücksichtigt.
Ein Wissenschaftler wird hier natürlich sofort die Frage aufwerfen: Wer hat hier daran „gedereht“? Jeder Naturwissenschaftler, der mit solchen Zahlen konfrontiert ist, sucht selbstverständlich nach einer plausiblen Erklärung, denn Naturwissenschaftler betrachten in der Praxis bereits Ereignisse, die mit einer kleineren Wahrscheinlichkeit als 1:1040 eintreten, durch Naturgesetze nicht möglich. Dazu ist einfach das Universum nicht alt und nicht groß genug (obwohl uralt und riesengroß). 1:1090 liegt da weit jenseits der naturwissenschaftlich erklärbaren Grenze.
Für Theisten hat da natürlich Gott „daran gedreht“, d.h. nur Gott kann solche Prophezeiungen durch Seine Propheten aussprechen. Die Bibel ist das einzige Buch, welche solch präzise Vorhersagen macht, deren Eintreffen sogar nachgeprüft werden kann.
Wie eingangs schon kurz erwähnt, führen Kritiker manchmal an, dass es mind. 3 Gründe gäbe, warum Prophezeiungen als eingetroffen betrachtet werden:
- Die Prophezeiungen wurden zu ihrem Erfüllen „gezwungen“ (also bewusst erfüllt)
- Die Prophezeiungen wurden nach der Erfüllung geschrieben
- Das Erfüllen der Prophezeiungen hat überhaupt nicht stattgefunden (es handelt sich also um Lügen)
Zum ersten Punkt ist zu sagen, dass die meisten Prophezeiungen gar nicht in dem gewollten Erfüllungsbereich liegen. So hat sich Jesus beispielsweise nicht seinen Geburtsort aussuchen können.
Der zweite Punkt ist für viele Ereignisse einfach historisch widerlegbar. Z.B. die messianischen Prophezeiungen über Jesus sind lange vor ihrem Eintreffen geschrieben, was archäologisch eindeutig nachweisbar ist.
Der dritte Punkt ist meistens – wie übrigens auch der zweite – dadurch widerlegbar, dass es damals Zeitzeugen gab, die die Erfüllung solcher Prophezeiungen keinesfalls wünschten, wie z.B. die orthodoxen Juden zu Jesus Zeiten oder römische Besatzer. Dennoch werden viele Ereignisse von geraden diesen Personengruppen entweder bestätigt[6] oder zumindest nicht widerlegt. Es wäre so wohl kaum möglich gewesen, schon 30-40 Jahre nach Jesus Tod die Evangelien zu verbreiten, wenn darin Dinge gestanden hätten, die gar nicht wahr waren. Einige Paulusbriefe werden sogar schon bis zu 15 Jahre nach Jesus Kreuzigung datiert. Wäre es gelogen, was darin steht, hätten sich sicher die Gegner Jesus darauf gestürzt und „Richtigstellungen“ verfasst. Wie gerne hätten sie z.B. Jesus Körper produziert um die Behauptung der Auferstehung zu widerlegen. Doch dies alles ist von keinem antiken Geschichtsschreiber, der damals lebte, überliefert.
Um auf die Anfangs gemachte Aussage meines Kollegen zurückzukommen, wie lange man denn wohl warten müsste, bis sich die biblischen Vorhersagen über Jesus Christus „zufällig“ mal in einer Person erfüllen, bleibt nach den gemachten Überlegungen nur eine Antwort: Man muss um ein astronomisch vielfaches länger warten als das gesamte Universum alt ist und länger als es nach naturwissenschaftlichen Berechnungen noch existieren wird. Damit ist das manchmal gemachte Argument: „Einer gewinnt auch den Jackpot im Lotto“ natürlich widerlegt, denn die mathematische Wahrscheinlichkeit, dass von den Millionen Lottospielern einer den Jackpot gewinnt, ist jede Woche annähernd 100%. Dass gerade SIE dass sind, ist natürlich kleiner als 1:107, deswegen habe Sie noch nicht gewonnen. Aber 10-7 ist auch gar nicht so schlimm, dass ist im Bereich der Realität, doch die hier vorgestellten Zehnerpotenzen für die Eintrittswahrscheinlichkeiten aller biblischen Prophezeiungen ist dermaßen fernab dieser Gewinnwahrscheinlichkeit, dass es mit Worten und Vorstellung kaum zu fassen ist.
Bleibt also immer noch die naturwissenschaftliche Unmöglichkeit des zufälligen Eintreffens der gemachten Vorhersagen.
Damit ist jeder rational denkende Mensch gezwungen anzunehmen, dass die Bibel von Gott stammen muss, denn Menschenwerk kann diese (Un-)Wahrscheinlichkeiten nicht richtig vorhersagen.
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Prof. Dr. Peter Zöller-Greer, Member of the New York Academy of Sciences, Fellow and Member of the International Society for Complexity, Information and Design Awarded Member of the American Association for the Advancement of Science (AAAS) Mitglied im Professorenforum, Herausgeber des Professorenforum-Journals Jahrgang 1956, 1972 Realschulabschluss, 1972 – 1975 Lehre als Physiklaborant (BASF AG Ludwigshafen) & Fachabitur, 1975-1981 Studium Mathematik und Theoretische Physik,(Uni Siegen und Uni Heidelberg), Abschluss als Diplom-Mathematiker, Vertiefungsgebiet: Mathematische Physik, 1981-1983 Systemanalytiker und Programmierer bei BBR Mannheim (Reaktorphysik), 1983-1987 DV-Referent für Bürokommunikation bei ABB Mannheim (ABB Informatik GmbH), 1987-1990 Musikproduzent und Komponist, Verlagsleiter eines Musikverlages, Geschäftsführer der Composia GmbH, zahlreiche Veröffentlichungen im Tonträgerbereich, Filmmusik, Fernsehen, 1990 Promotion an der Uni Mannheim (Dr.rer.nat.) über Approximationstheorie und eine numerische Anwendung auf ein Problem aus der Quantenmechanik, 1990-1993 Dozent an der FH Heidelberg, FB Informatik (Stiftung Rehabilitation). Seit 1993 Professor für Informatik am Fachbereich Informatik und Ingenieurwissenschaften an der FH – Frankfurt am Main – University of Applied Sciences.
Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Künstliche Intelligenz, Neuronale Netze, Fuzzy-Logic, Genetische Algorithmen, Software-Engineering, Multi-Media-Systeme, Quantenphysik, Glauben und naturwissenschaftliche Apologetik
Fußnoten
[1] vgl. auch „Zur Historizität der Auferstehung Jesus Christus“ von P. Zöller-Greer in Professorenforum-Journal Vol. 1, No.2
[2] Martyr, Justus: Apologie I, 35, 7-9. Hervorhebung von mir
[3] Stoner, P.W and Newman, R.C.: Science Speaks, Moody Bible Institute Chicago 1958 and 1976
[4] Siehe z.B. unter www.gutenachrichten.org/PDF/IN/in200506.pdf
[5] Lutherübersetztung, aus Thomson Studienbibel, 1986
[6] vgl. z.B. „Zur Historizität der Auferstehung Jesus Christus“ von P. Zöller-Greer in Professorenforum-Journal Vol. 1, No.2